Trotz eines guten Auftritts im Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg mussten Spieler und Fans des FC Schalke 04 bis tief in die Schlussphase hinein zittern. Dann landete ein Abpraller bei Paul Seguin, der den Ball aus 20 Metern ins Tor drosch. Sein spätes 2:0 (86.) markierte den Endstand - und sorgte für kollektives Aufatmen auf dem Platz und auf den Rängen.
„Da fällt ganz viel von einem ab, das hat man beim 2:0 und dem Schlusspfiff gesehen“, erklärte Simon Terodde nach Abpfiff im Sky-Interview. „Wir konnten die Ergebnisse der Konkurrenz nutzen und einen wichtigen Schritt machen.“ Damit hat der Kapitän der Königsblauen recht. Denn mit Hansa Rostock, dem 1. FC Kaiserslautern und Wehen Wiesbaden verloren an diesem Spieltag gleich drei Rivalen im Abstiegskampf. Schalke nutzte die Steilvorlage, steht nun sechs Punkte über dem ersten direkten Abstiegsplatz.
Und das nach abermals unruhigen Tagen. „Es war Druck auf dem Kessel“, meinte auch Terodde, dessen Teamkollege Dominick Drexler unter der Woche suspendiert worden war. „Wenn man dann nach dem Sieg mit den Fans vor der Kurve steht, tut das enorm gut.“ Gegen Nürnberg waren die Schalker von Beginn an überlegen. Die Mannschaft von Trainer Karel Geraerts ließ zahlreiche Chancen liegen, bis Top-Torjäger Kenan Karaman gegen Ende der ersten Hälfte Halbzeit (42.) für die erste Gefühlsexplosion in der Arena sorgte.
Schalke am Freitag gegen Elversberg
Nach Wiederbeginn stand Karaman erneut im Fokus: Als er einen Foulelfmeter an die Oberkante der Latte schoss (56.). Nach Abpfiff kündigte der Angreifer an, bei der nächsten Gelegenheit wieder antreten zu wollen - und verteilte ein Lob an seine Teamkollegen: „Wir sind mit dem Druck sehr gut umgegangen. Wir haben eine ordentliche Leistung gezeigt und uns belohnt.“
Allzu überschwänglich wollten die Schalker den Sieg jedoch nicht feiern: „Wir fahren jetzt nachhause, am Freitag geht es weiter“, sagte Terodde. Dann geht es für das Geraerts-Team, das nur eine Niederlage in den vergangenen sechs Partien kassierte, zur SV Elversberg. Dort soll der erste Auswärtssieg seit November den Klassenerhalt ein weiteres Stück näher bringen. „Wir werden das über die Bühne bringen“, zeigte sich Tor- und Fehlschütze Karaman zuversichtlich.